Heute bin ich aufgebrochen in eine Stadt, von der eine eingeschworene Gemeinschaft behauptet, dass es sie gar nicht gebe. Ich möchte nun das Gegenteil beweisen und behaupte: Bielefeld ist nicht nur eine hübsche Stadt am Teutoburger Wald, sondern besitzt auch ein superschönes Café am Bielefelder Stadtrand.
Die Beweiskette starte ich im Bauernhausmuseum auf dem Johannisberg in etwa 200 Metern Höhe, nach einem Fußmarsch vom Hauptbahnhof sportlich in etwa 30 Minuten erreichbar. Das Bauernhausmuseum ist als Ausflugszuiel weit über die Region hinaus bekannt und wird aufgrund seiner Nähe zum Tierpark Olderdissen auch von Familien mit kleinen Kindern gerne besucht.
Der Eingang ist unübersehbar durch die große Windmühle, die den Weg in eine alte Zeit um 1850 markiert. Das Museum besteht aus vielen liebevoll wiederaufgebauten Bauernhäusern rund um das Haus Möllering von 1590. Die Häuser wurden vor vielen Jahren vorsichtig demontiert und dabei jeder Holzbalken durchnummeriert, so dass der Wiederaufbau im Museum möglichst originalgetreu erfolgen konnte. Auf dem Gelände können die Besucher erleben, wie die Menschen vor etwa 200 Jahren gelebt und gearbeitet haben. Einige Festangestellte und eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern kümmern sich um die Pflege des gesamten Museums.
Die Häuser sind mit Einrichtungsgegenständen der damaligen Zeit ausgestattet und lassen sich frei betreten. Viele Informationstafeln beschreiben die vorindustriellen Verhältnisse. Insbesondere für Kinder wurden eigene Tafeln mit kindgerechten Texten und Bebilderung erstellt.
Auch Schulklassen sind herzlich willkommen. In einem Informationsraum kann man Schülern das Wissen auf spielerische Weise vermitteln, in dem alle Sinne angesprochen werden (unterschiedliche Kornsorten können z.B. angefasst werden).
Zentral gelegen ist das Café des Museums. An gut besuchten Tagen erfolgt die Bestellung und Bezahlung zwar im Innenbereich, aber anschließend kann man sich mit dem bestückten Tablett einen freien Platz in der weitläufigen Umgebung rund um das Café suchen. Die meisten Plätze sind mit großen Sonnenschirmen überdacht, so dass ein Besuch des Cafés vor allem bei schönem Sommerwetter Spaß macht.
Auf der sehr umfangreichen Speisekarte finden sich nicht nur die typischen Kaffee- und Kuchenkreationen, sondern auch viele herzhafte Gerichte, so dass man dort auch lecker zu Mittag essen kann. Besonders hervorheben möchte ich aber die reichhaltige Auswahl unterschiedlicher Kuchen (z.B. Stachelbeerbaiser, Gewitter, Kirschschmand, Buchweizenpreiselbeere, Lavasahne, Birnencappuchino - um nur einige zu nennen)!
Die Kellner nehmen zu bestimmten Zeiten und je nach Auslastung die Bestellungen mobil über Smartphones direkt am Tisch auf und in der Küche setzt sich der Arbeitsablauf automatisch über Arbeitsbons fort. Bei meinem Besuch sind fast alle Plätze ausgebucht und die Besucher müssen direkt im Innenbereich des Cafés bestellen und bezahlen. In dem Fall verzichten die Angestellten auf den Ausdruck von Arbeitsbons. Das Team ist sehr gut aufeinander eingespielt und die Bearbeitung funktionierte äußerst effizient. Auch bei dieser stationären Arbeitsweise nutzen die Angestellten das Smartphone. Wie ich sehen konnte, haben sich die Kellner für das dunkle Farbschema entschieden.
Die OrderSprinter-Software ist auf dem aktuellen Stand (Version 2.0.26), die Anbindung an die TSE funktioniert auch. Die vom Gesetzgeber geforderte TSE-Information wird in textueller Form auf den Kassenbons gedruckt, der optionale QR-Code wurde aus der Vorlage entfernt.
Der Kuchen war so lecker, dass ich nochmal nachbestellt habe. Mein dicker Bauch wird Zeuge sein, dass es Bielefeld mit einem der schönsten Cafés wirklich gibt. Quod erat demonstrandum!
Stefan Pichel, Juli 2021