Wohin fährt man, wenn man den leckersten Cappuchino und besten selbstgemachten Apfelstrudel der Welt genießen möchte? Natürlich nach Wolfsburg zum Alpendörfchen auf dem Weihnachtsmarkt! Das Alpendörfchen ist auch 2016 wieder vertreten und befindet sich auf der Ecke Porschestraße/Pestalozzistraße, quasi am Südeingang des Weihnachtsmarkts.

Im letzten Jahr (2015) hat das Alpendörfchen auf dem Weihnachtsmarkt in Wolfsburg meine Kassensoftware zum ersten Mal eingesetzt - siehe meinen Bericht vom Besuch im letzten Jahr. Damals wurden mir einige Probleme geschildert, die ich dank der genauen Fehlerbeschreibungen und vielen Logs zuhause reproduzieren und im Anschluss lösen konnte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sich das Team vom Alpendörfchen auch im Folgejahr wieder für den Einsatz meiner Software entschieden hat. Soviel sei schon vorweg genommen: Alle Probleme aus dem Jahr 2015 (Version 1.0.43) sind behoben. Aber wenn es keine neuen Problemchen und Wünsche gäbe, wäre es ja langweilig und ich müsste keinen Artikel schreiben. Da ich OrderSprinter nicht vermarkten muss, werde ich ganz ehrlich hier darüber schreiben.

Und daher hat es mich auch in diesem Jahr wieder nach Wolfsburg verschlagen, nach einer Woche produktiver Nutzung meines Kassensystems. Um den Betrieb mit meinem Besuch möglichst wenig zu stören, habe ich mir die Mittagszeit ausgesucht, in der das Alpendörfchen noch nicht zu voll ist.

Aber erst einmal muss ich ein großes Lob an das Deko-Team aussprechen. In diesem Jahr hat sich das Team wieder mal übertroffen: Das Alpendörfchen hat zwar das Obergeschoss eingebüßt, dafür ist der Innenbereich komplett umgeordnet worden. Das ganz Ambiente wirkt noch einladender als es im letzten Jahr schon war. Der Thekenbereich ist an die Längsseite umgezogen, so dass das Personal eine bessere Übersicht über den gesamten Raum hat. Die Bänke sind weich gepolstert und die Beleuchtung mit warmen Licht verleiht dem Raum eine sehr heimelige Atmosphäre, eigentlich fehlt nur noch das Kaminfeuer...


Eine sehr gemütliche Atmosphäre

Der Betrieb wird in diesem Jahr mit der Version 1.2.22 gefahren. Dazu wurde die Hardware und das System aus dem letzten Jahr verwendet: einen älteren Windows-Laptop, auf dem xampp und der Windows-Printserver installiert wurden. Die Bondrucker wurden mit (diesmal kürzeren) USB-Kabeln direkt am Laptop angeschlossen. Die Kellner sind mit Mobiltelefonen der 60-Euro-Klasse ausgerüstet worden, die Desktop-Ansicht wird (leider) nicht eingesetzt. Der Workflow wird ganz klassisch über den Druck von Arbeitsbons umgesetzt.


Isi zeigt mir den zentralen Server hinter der Theke

Natürlich wollte ich zunächst wissen, ob Fehler aus der damaligen Version auch mit der Version 1.2.22 nach nun einer Woche produktiven Betriebs erneut aufgetreten sind. Insbesondere war ein unzuverlässiger Druck von Arbeitsbons im letzten Jahr sehr störend für den Gesamtablauf. Offenbar habe ich meine Hausaufgaben in der Zwischenzeit gemacht, denn es sind in der Kassensoftware tatsächlich gar keine Fehler mehr aufgetreten. Allerdings wünschte sich eine Kellnerin eine bessere Geschwindigkeit des Systems. Ich glaube jedoch, dass eine Performance-Verbesserung nur über ein Upgrade der Endgeräte möglich ist - vielleicht sind 60-Euro-Handys doch etwas träge.

Obwohl man sagen kann, dass OrderSprinter bisher keine Ausfälle zu verzeichnen hat, gilt das leider nicht für das Gesamtsystem. An einigen Tagen ist es vorgekommen, dass der Apache-Webserver abgestürzt ist. Dies führte in Folge dazu, dass OrderSprinter nicht mehr erreichbar war. Die Kellner, die gerade eine Bestellung aufgenommen hatten und auf Arbeitsbon klickten, wussten nun nicht, ob die Bestellung auf dem Server angekommen ist oder nach dem Neustart des Servers erneut aufgenommen werden musste. Vor Ort war eine Auswertung der Apache-Logfiles nicht möglich, aber es scheint so zu sein, dass die mit xampp gelieferte Apache-Version unter Windows nicht zufriedenstellend stabil läuft, denn ähnliches ist mir auch bereits von einem anderen Anwender berichtet worden. Daher empfehle ich immer, gewisse Betriebssystem-Kenntnisse vorrausgesetzt Apache und MySQL auf einem Linux-System zu betreiben, denn es scheint stabiler zu laufen.

Da OrderSprinter eine interaktive Webapplikation ist, ist die Zurück-Taste eines Handys ihr größter Feind. So ist es auch diesmal Kellnern ergangen, die zwischen den Ansichten über die Zurück-Taste wechseln wollten. In einigen Fällen funktioniert das, in den meisten landet man damit auf einer Seite, zu der man nicht navigieren wollte bzw. verlässt damit die Webapplikation. Es gibt zwar einige sehr umständliche Workarounds, die programmtechnisch alle eher dreckig sind, doch hat die Tastenfunktion ja nun auch einen Sinn: der Benutzer soll die Möglichkeit bekommen, über die Zurück-Taste aus einer Webapplikation zu springen. Diesen Gordischen Knoten werde ich also nicht lösen können.

Natürlich habe ich den Betrieb auch besucht, um Anregungen für zukünftige Versionen zu bekommen. Es wurde beispielsweise angefragt, ob es möglich sei, zu einem Tisch den Kellner anzuzeigen, der diesen zuletzt bedient hat, d.h. die letzte Bestellung aufgenommen hat, bevor eine Abrechnung stattgefunden hat. Leider ist dies im Moment nicht möglich, aber es ist natürlich eine gute Idee für eine nächste Version. Ebenso wurde ich gefragt, wie man konkret alle Kassenbons eines bestimmten Kellners anzeigen lassen kann. Tja, auch das geht (noch) nicht, aber vielleicht bald...

Da der Gastwirt nicht nur das Alpendörfchen auf dem Weihnachtsmarkt betreibt, sondern verschiedene andere Geschäfte besitzt wie unter anderem eine mobile Cocktailbar, wurde sogar überlegt, OrderSprinter auch dort zu verwenden. Die Tischauswahl ist hier etwas störend (ich plane allerdings, diese optional in einer zukünftigen Version abschaltbar zu machen), außerdem sei die Behandlung von Pfand noch nicht optimal gelöst. Auf dem Weihnachtsmarkt hat man dazu ein Produkt Pfand und eine Produkt mit Pfandrückgabe mit entsprechend negativem Betrag definiert. Für einen Cocktailbetrieb, bei dem es ganz besonders auf schnelle Abarbeitung ankommt und in dem jeder zusätzliche Tastendruck einer zuviel ist, muss erst eine bessere Lösung her.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass dieser Besuch mir gezeigt hat, dass ich die Probleme der 1.0.x Version ausräumen konnte und das Personal meinte, dass man nach einer gewissen Einarbeitungszeit sehr gut mit dem OrderSprinter arbeiten könne.

Ich möchte mich ganz herzlich beim gesamten Team vom Alpendörfchen, insb. bei Isi, Benny und Franzi, für den netten Empfang bedanken und nochmals den leckeren Apfelstrudel hervorheben, der übrigens von Franzi selbstgemacht wird!




Stefan Pichel, 26. November 2016