Stefan Pichel, September 2016
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2.8.12
Wenn man viel Zeit und Herzblut in die Programmierung einer Software gesteckt hat, möchte man natürlich auch gerne "live und in Farbe" sehen, wie das Ergebnis der vielen Arbeit produktiv eingesetzt wird. Zumindest geht es mir so: ich möchte gerne ab und zu mal direkt vor Ort erleben, wie mein Programm beim Endanwender ankommt und Feedback vom Gastronom und den Kellnern einholen. Und so hat es mich Anfang September nach Rhauderfehn gezogen. Rhauderfehn ist eine etwa 17.000-Einwohner zählende Gemeinde im ostfriesischen Landkreis Leer in Niedersachsen. Direkt am Ortseingang befindet sich das riesige Einkaufszentrum Magnus de Wall
Hauptgebäude des Einkaufszentrums Magnus de Wall. Über dem Haupteingang sieht man die Außenterrasse des Cafés.
Das Einkaufszentrum ist überregional bekannt und bietet eine breite Produktpalette an: Bücher, Handarbeitsartikel, Schmuck, Betten, Wohnraumeinrichtung, Spielwaren, Uhren und sogar ein eigenes Intersport-Gebäude ist vorhanden. Das Ziel meiner Reise war jedoch das große Café im ersten Obergeschoss, in dem seit mehreren Wochen OrderSprinter verwendet wird.
Das Café besitzt einen geräumigen Innenraum und eine kleine Außenterrasse über dem Haupteingang. Ich war an einem Samstag Morgen dort, als vier Kellner und Kellnerinnen im Einsatz waren. Vor dem Tresen war ein umfangreiches Buffet aufgebaut und es befanden sich zur Frühstückszeit geschätzt 40 Gäste im Café. Ich wurde von einem sehr sympathischen Team empfangen und Herr Hafer, einer der drei Geschäftsführer, nahm sich viel Zeit, mir das Café und die technische Einrichtung vorzustellen (einen großen Dank!!!).
Innenansicht vom Café de Wall am Ende der Frühstückszeit (ich wollte die Gäste nicht ungefragt fotografieren).
Die Kellner waren jeweils mit einem Smartphone ausgestattet, auf dem die Mobilansicht des OrderSprinters lief. Zusätzlich hatte der Betreiber eine Halterung für ein Windows-10-Tablett am Tresen anbringen lassen. Auf diesem war die Kellner-Desktop-Ansicht aktiv. Zusätzlich gab es zwei Star-Bondrucker: ein Bondrucker auf dem Tresen diente zum Drucken der Getränkearbeits- und Kassenbons, in der Küche war ein Bondrucker für die Speisearbeitsbons aufgestellt. Beide Drucker wurden drahtlos von einem Star-Druckserver angesprochen, der die Aufträge vom OrderSprinter-Windows-Printserver bekam. Die OrderSprinter-Webapplikation war auf einem Debian-Linux-Rechner installiert, auf dem zusätzlich ein Windows 10 in einer VM lief, um den OrderSprinter-Windows-Printserver zu hosten.
Da die meisten Gäste am Samstag das Buffet nutzten, beschränkten sich die wenigen Bestellungen auf einige Getränke, die nicht im Buffet-Pauschalpreis enthalten waren. Diese Bestellungen merkten sich die Kellner und gaben sie später auf dem Smartphone am Tresen ein. Das Windows-10-Tablet wurde noch gar nicht verwendet. Es ist wahrscheinlich aber auch erst wenige Tagen zuvor installiert worden, so dass die Kellner mit der gewohnten Mobilansicht vertrauter und damit schneller waren. Die regelmäßige Summen beim Ausdruck der Kassenbons war eine Bestätigung dafür, dass OrderSprinter ein Café dieser Größenordnung wuppen kann.
Vor dem Umstieg auf OrderSprinter gab es eine einfache Kasse, die zwar leicht zu bedienen war, jedoch keine Arbeitsbons drucken konnte. Für einen schnelleren Arbeitsablauf hat sich der Betreiber entschlossen, auf ein aktuelles Kassensystem umzusteigen. Die Entscheidung fiel auf OrderSprinter, weil es den gewünschten Arbeitsablauf unterstützt und aufgrund der kostenlosen Verfügbarkeit absolute Flexibilität bietet.
Die Kellner berichteten mit, dass sie sich in den ersten 2-3 Wochen erst einmal an die Bedienung gewöhnen mussten. Vorerfahrung mit kommerziellen aktuellen Kassensystem, die die Einarbeitung vereinfacht hätte, war nicht vorhanden. (Leider konnte ich so auch nicht erfahren, welche Vorteile oder Nachteile sie im Vergleich mit anderen modernen Kassensystem sehen.) Mittlerweile sind sie jedoch sehr zufrieden und empfinden die Oberfläche als sehr intuitiv. In der Anfangsphase gab es einige Probleme mit dem Drucksystem, deren Ursache nicht völlig klar ist. Der Fehlerbeschreibung nach kommt der Star-Druckserver nicht damit klar, wenn die WLAN-Verbindung zu den Druckern kurzfristig unterbrochen wird. Nach einem Reboot der FritzBox, die im Tresenbereich unter der Decke installiert war und als Router für das Gesamtkassensystem dient, traten Aussetzer beim Drucken nicht mehr auf.
Die Grundeinstellung zum OrderSprinter war durchweg positiv, aber ich wollte natürlich auch wissen, welche Punkte aus Sicht der Anwender verbesserungswürdig sind. Da ich mit dem Projekt keine kommerziellen Interesse verfolge, kann ich sie an dieser Stelle ehrlich aufführen - schließlich sind sie für andere interessierte Nutzer möglicherweise auch relevant:
Es gab weitere kleinere Anmerkungen, die sich jedoch speziell auf die Anwendung im Café de Wall bezogen und ich deswegen hier nicht aufführe.
Abschließend sei gesagt: Ich habe vom Frühstücksbuffet probiert, köstlichen Latte Macchiato getrunken und Kunden vom sündhaft leckeren Kuchen schwärmen gehört. Daher eine absolute Empfehlung von mir: Wenn Sie mal so richtig ausspannen wollen, fahren Sie nach Rhauderfehn und lassen sie sich vom netten Team des Cafés im Einkaufszentrum Magnus de Wall verwöhnen!!
Stefan Pichel, September 2016